Fair Bücher kaufen

By Markus Walther, Dezember 8, 2017

Auf den ersten Blick mag die Überschrift „Fair Bücher kaufen“ irritieren. Immerhin ist das Produkt Literatur ja keine Schokolade oder Kaffee aus einem Land der Dritten Welt. Um den Titel dieses Beitrags ins rechte Licht zu rücken, muss ich deshalb ein wenig ausholen.

Die Wertschöpfungskette

Vielleicht ist es dem Leser gar nicht so sehr bewusst, aber das Büchlein, das ihn des Abends ins Buchland führt, hat allerhand Arbeitsschritte hinter sich gebracht. Zwischen ihm und den Autor/innen stehen u.a. der Verlag, die Druckerei, der Vertrieb und der Händler. Der Papierlieferant möchte an dem Buch ebenso sein Geld verdienen, wie der Lektor.

Bruttoladenpreis 14,90 Euro
Nettoladenpreis 13,93 Euro
Buchhandelsrabatt und Vertriebskosten 8,36 Euro
Verlag 1,59 Euro
Lektorat und Korrektorat 0,24 Euro
Umschlaggestaltung und Satz 0,31 Euro
Buchdruck und CD-Produktion 1,98 Euro
Werbung  0,20 Euro
Quelle:  https://www.voland-quist.de/verlagsblog/

Für den/die Autor/in bleiben nach diese Modellrechnung 1,25 Euro. Wie man sieht, verdienen sich weder die Verlage noch die Autoren an den Büchern eine goldene Nase.

Bitte versteht mich an dieser Stelle nicht falsch: Diese Wertschöpfungskette hat ihre Berechtigung! Selbst der Buchhändler im Laden um die Ecke hat Rechnungen zu bezahlen. Ich freue mich über jedes Buch, das über einen echten Ladentisch verkauft wurde.

Bei den Platzhirschen des Onlinehandels sieht es allerdings etwas anders aus. Zum anderen verlangen sie prozentual ein größeres Stück vom Kuchen (also mehr Prozente) und drücken somit nochmals den Gewinn für den Verlag, zum anderen versuchen sie die Wertschöpfungskette entweder ansichzureißen oder gar auszuschalten. Welche Methoden die verschiedene Konzerne dabei anwenden, entnehme man bitte den Berichten der Medien: Presse und Fernsehen berichten häufig und ausführlich u.a. über Ausbeutung der Mitarbeiter und Steuerflucht.

Doch zurück zum Thema

Nur 5 % der Autoren können von den Verkäufen ihrer Bücher leben.

… und das ist doch irgendwie nicht fair. Womit wir zum Anfang des Artikels zurückkehren. Der Online-Buchhandel ist nicht mehr wegzudenken. Er ist schnell, bequem, bietet ein riesiges Sortiment und ist durch die Buchpreisbindung preislich überall gleich teuer/günstig.

Das gilt auch für den Autorenwelt Shop. Was ihn von Amazon, Thalia und den anderen Online-Händlern unterscheidet, ist die Tatsache, dass registrierte Autoren/innen vom erwirtschafteten Gewinn einen Anteil bekommen. Wie das genau funktioniert, kann man hier nachlesen: About

Ich finde das Projekt recht vielversprechend, deshalb habe ich auch meine Werke dort eingepflegt: Hier geht’s zum Autorenwelt Büchershop